„Cool war’s!“ Höchstes Lob aus dem Munde einer Zwölfjährigen, die mit diesem flotten Statement die Begeisterung über die Atmosphäre bei der Siegerehrung im Sitzungssaal des Schulverwaltungsamtes zum Ausdruck brachte. Kein Wunder, hatte doch Landrat Udo Recktenwald höchstpersönlich die Gewinnerin des Vorlesewettbewerbs auf Kreisebene und ihre Eltern zu einer eigens für sie ausgerichteten Feierstunde eingeladen.
Selin hatte sich auf der zweiten Stufe des Wettbewerbs gegen fünf weitere Schulsieger durchgesetzt und die Ausscheidung gewonnen. Konnte der Wettbewerb auf Schulebene noch analog im Klassenraum ausgetragen werden, so verlangte die Corona-Verordnung – wie schon im letzten Jahr – auf Kreisebene eine digitalisierte Durchführung.
Ganz cool sei sie dabei nicht geblieben, meinte die strahlende Gewinnerin. Im Gegenteil, ein Video von sich selbst aufzunehmen und dabei ohne zittrige Stimme den Text in angemessener Betonung fehlerfrei zu präsentieren, das sei gar nicht so einfach. „Hat man sich aber eingelesen, dann klappt es auch“, resümierte Selin selbstbewusst. Einen kleinen Bonus konnte die Schülerin im Hinblick auf die technischen Herausforderungen verbuchen: In Jonas Schwarz, der den Kreisentscheid im letzten Jahr für das Cusanus-Gymnasium gewonnen hatte, fand Selin einen kompetenten Ansprechpartner.
Da der digitale Wettbewerb auf die Präsentation eines von der Jury ausgesuchten unbekannten Textes verzichten muss, gibt es nur eine Chance: Die Videodarbietung muss so perfekt wie möglich gelingen. „Es dauerte schon eine Weile, bis ich mich entscheiden konnte, die Wahl fiel mir nicht leicht“, erläuterte die bekennende Vielleserin, die gerne auch mal einen Jugendroman zweimal liest, um alle Facetten auszukosten. Mit einem Auszug aus Carola Wimmers Roman Find me in Paris – Tanz durch die Zeit hatte Selin das richtige Siegerhändchen. Sie habe ihre Leistung allerdings nicht einschätzen können, da ihr der Vergleich mit den anderen Kandidaten und Kandidatinnen gefehlt habe, gab die Schülerin zu bedenken; so sei die Überraschung umso größer gewesen.
Herzliche Glückwünsche kommen von der Schulgemeinschaft, insbesondere von der Klassen- und Deutschlehrerin Frau Schüler-Trapp und der Jury des Schulwettbewerbs. Ohne Zweifel eine tolle Leistung, mit der die Schülerin auch als „Aushängeschild“ ihrer Schule in Sachen Lesekompetenz fungieren kann!
Für den Entscheid auf Landesebene, der im Mai stattfinden wird, wünschen alle Selin Winterkorn schon jetzt viel Erfolg.