Dienstag morgens um 08:10 Uhr machte sich der Informatik-LK Kunz vom Bahnhof St. Wendel auf den Weg zur Universität des Saarlandes. Ziel war das Schülerlabor Informatik (InfoLab), um ein Thema mit großem Zukunftspotenzial kennenzulernen: Künstliche Intelligenz (kurz: KI). Dort angekommen wurden wir herzlich von Frau Kerstin Reese, der Leiterin des Schülerlabors, und der studentischen Hilfskraft Leonie begrüßt.

Mit einer kurzen digitalen Abfrage der Erwartungen bzw. der mit dem Thema verbundenen Begriffe startete Frau Reese in den Exkursionstag. Die Schüler nannten die typischen, erwarteten Begriffe aus ihrem Alltag, wie autonomes Fahren, maschinelles Lernen, Roboter, Alexa und Siri.

Um eine erste Vorstellung vom Themenfeld KI zu schaffen, wie vielfältig diese ist und wie sich die zeitliche Entwicklung darstellt, sahen die Schüler einen kurzen Erklärfilm. Erstaunlich war sicherlich die Tatsache, dass die Zeit der künstlichen Intelligenz bereits im Jahr 1956 begann. Das erste KI-Programm konnte mathematische Theoreme beweisen, bevor bereits 1960 der erste autonome Roboter entwickelt wurde. Nach einem Forschungsstopp ging es aber dann ab 1980 schneller voran und der Grundstein für die, den Schülerinnen und Schülern bekannten, Einsatzmöglichkeiten wurde gesetzt, als ein Roboter den amtierenden Schachweltmeister besiegen konnte. Wer hierzu nähere Informationen erfahren möchte, kann sich gerne das Video über KI mithilfe des QR- Codes anschauen.

 

Doch wie lernt eine Maschine?! Wie ein Mensch: durch viel Übung (Training)!

Um einen Einblick zu gewinnen, wie eine Maschine lernt, spielten die Schüler eine Runde Mini-Schach (3×3-Feld) auf Papier. Jeder hat drei Spieler und vereinfachte Regeln.

Anschließend schlüpfte ein Schüler in die Rolle der Maschine und erhielt eine Übersicht mit allen möglichen Zügen in Abhängigkeit des menschlichen Zuges. Die Maschine wählte zufällig mittels eines Farbwürfels einen der möglichen Folgezüge aus. Das Ergebnis: Manche Züge führten zu einer Niederlage und wurden für die Zukunft verworfen oder Züge führten zu einem Sieg und wurden beibehalten. Die Maschine hatte also gelernt. Umso mehr Daten vorhanden waren, also umso mehr gespielt (trainiert) wurde, desto sicherer führten die Züge der Maschine zum Sieg.

Schmerzlich erfahren musste dies Herr Kunz, der gegen die Maschine Luca Strauf antrat und nicht den Hauch einer Chance auf einen Sieg hatte. Graphisch dargestellt ergab sich ein übersichtlicher Entscheidungsbaum mit Zügen, die zum Sieg der Maschine führten. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Schülerinnen und Schüler viel Spaß bei diesem sehr praktisch orientierten Einblick in ein Teilgebiet der künstlichen Intelligenz hatten.

Nach dem Workshop stellte die Informatik-Studentin Sophie den Schüler*innen verschiedene Informatikstudiengänge vor und erklärte, wie so ein typischer „Stundenplan“ eines Informatikstudenten aussieht. Mittlerweile kann man nicht nur „klassische“ Informatik studieren, sondern es gibt auch eigene Studiengänge, wie Cybersicherheit, Data Science and Artificial Intelligence und Medieninformatik. Die Schüler*innen erhielten jeweils vom Fachbereich Informatik ein Goodie-Bag mit Stift, Block, USB-Stick u.v.m. Damit war der Besuch des Schülerlabors beendet, der Besuch an der Universität aber noch nicht vorbei.

Integriert in eine Campusführung hatte Frau Reese auch einen Besuch im Deutschen Forschungszentrum für künstliche Intelligenz (kurz: DFKI) ermöglicht. Dort erwartete die Schüler zwei reale Anwendungsgebiete der künstlichen Intelligenz. Mittels Algorithmen der künstlichen Intelligenz kann die individuelle Konstruktion eines maßangefertigten Implantats zur Unterstützung der Heilung von Knochenbrüchen berechnet werden und unterstützt somit die Arbeit erfahrener Mediziner. Die zweite Station wurde praktischer durch den Bereich der virtuellen Realität. Maximilian Schneider meldete sich direkt freiwillig und kletterte an einer realen, fortlaufenden Kletterwand in der virtuellen Welt ein Gebäude hinauf.

 

 

 

 

 

 

 

Da Wissensaneignung hungrig macht, wurde die Schülergruppe von der Universität des Saarlandes in die Mensa eingeladen, um auch die kulinarische Seite des Studentenlebens kennenlernen.

Abschließend bleiben Dankesworte an Frau Reese und ihr Team für die großartige und passgenaue Organisation, dem DFKI für eindrucksvolle Präsentationen in die praktischen Anwendungsgebiete sowie der Universität des Saarlandes für die Verköstigung. Die Schülerinnen und Schüler empfanden den Exkursionstag als sehr gelungen und hatten viel Spaß dabei.