Thema im Lehrplan für die Erdkunde G-Kurse der Klassenstufe 11 ist unter anderem der Strukturwandel des Ruhrgebiets. In diesem Zusammenhang hatte sich angeboten, eine Exkursion mit unserem Erdkundelehrer Herrn Krämer, einem Kurs aus Ottweiler mit Herrn Bubel und zwei Praktikantinnen unserer Schule zu machen. So hieß es für uns Schülerinnen und Schüler der Erdkundekurse Koffer packen und zwei Tage schulfrei – so dachten wir. Doch so entspannt, wie wir uns das alle vorgestellt hatten, wurde es dann doch nicht.

Unsere Exkursion begann, wie auch jeder Schultag, Montag morgens um 7:45 Uhr in der Aula des Cusanus-Gymnasiums. Als wir den Bus betraten, hatte der Kurs von Herrn Bubel aus Ottweiler bereits die besten Plätze für sich eingenommen und somit mussten wir uns mit den zweitbesten zufrieden geben. Einige unserer Mitschüler verbrachten die Fahrt mit Schlafen, während andere spannende Duelle Mario Kart auf ihrem Nintendo gegeneinander spielten. Als wir gegen 13:00 Uhr in Oberhausen ankamen, hielten zwei unserer Mitschülerinnen am Bahnhof ein Referat über Oberhausen früher und heute. Danach machten wir uns auf den Weg in die „Alte Mitte“ Oberhausens. Dort angekommen, fragte uns Herr Bubel nach den Merkmalen einer City und schließlich wurden wir mit einem Arbeitsauftrag losgeschickt. Wir hatten eine halbe Stunde Zeit, diese Merkmale nachzuweisen und die Fußgängerzone mit der in Saarbrücken zu vergleichen. Kurze Zeit später war dies mehr oder weniger erledigt und es ging weiter zur „Neuen Mitte“ Oberhausens. Auch hier hörten wir viele Details von Herrn Krämer über die Situation früher und heute. Wir standen vor dem CentrO Oberhausens – Europas größtes Einkaufszentrum. Wir konnten es kaum erwarten, shoppen zu gehen, doch hier meinte Herr Krämer uns auf die Folter spannen zu müssen. Denn wir sollten mit „Geographenaugen“ einmal durch das CentrO gehen und auf Auffälligkeiten achten. Als auch diese Aufgabe erledigt und besprochen war, wurden wir dann mit Zeit zur freien Verfügung belohnt. Gegen 19.30 Uhr machten wir uns auf zur Jugendherberge, welche sich in Duisburg-Nord befand. Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es um 20.45 Uhr weiter mit dem Programm und wir hörten am Abend ein Referat über den Strukturwandel Duisburg im Landschaftspark Duisburg-Nord. Ein weiteres Referat befasste sich mit dem Thema  Eisen- und Stahlindustrie im Ruhrgebiet und folgte nach einer Besichtigung des Landschaftsparks Duisburg-Nord. Der letzte Programmpunkt des Tages war die Besichtigung des Hochofens Nr. 5. Ganz oben angekommen, wurden in der Dämmerung viele Bilder mit der wunderschönen Aussicht auf  70 Meter Höhe gemacht. Wieder festen Boden unter den Füßen, ging es dann gegen 22.30 Uhr zurück in die Jugendherberge und wir fielen alle geschafft in unsere Betten.

Nach einer kurzen Nacht war am nächsten Morgen um 7:00 Uhr Zeit fürs Frühstück und wir saßen um 8:00 Uhr alle mit gepackten Koffern im Bus. Wir machten uns auf den Weg nach Essen, wo uns unser Exkursionsleiter vom Regionalverband Ruhr bereits erwartete.  Mit ihm zusammen fuhren wir über Bochum nach Dortmund, wo wir den Phoenix See als Beispiel des Strukturwandels im Ruhrgebiet besichtigten. Ein weiteres, typisches Beispiel für die Umstrukturierung stellt auch der Emscherumbau beispielsweise in Dortmund dar. Eine kurze Mittagspause bekamen wir im Ruhrpark Einkaufszentrum. Hier hatten wir sowohl Zeit, noch kurz shoppen zu gehen, als auch etwas Kleines zu essen. Nach der Mittagspause ging es weiter zur Akademie Mont-Cenis in Herne und zum Nordsternpark in Gelsenkirchen. Die Akademie bleibt vor allem durch die große Glashülle und die beeindruckende Holzkonstruktion in Erinnerung, während der Nordsternpark in Gelsenkirchen noch in den 90er Jahren bergbaulich genutzt wurde. Mit diesen zahlreichen Sehenswürdigkeiten brachte der Exkursionsleiter den Wandel weg von der Montanindustrie immer näher, wodurch es für uns einfacher war,  seinem Erzählten zu folgen.

Nach dem Abschied des Exkursionsleiters endete unsere zweitätige Exkursion am Nachmittag und wir kamen gegen 21:00 Uhr völlig erledigt wieder in St. Wendel an. Trotz vollem Programm hat uns der Ausflug ins Ruhrgebiet gut gefallen und wir haben überraschend viel gelernt, was uns im Unterricht oder auch in Klausuren sicherlich weiterhelfen kann.

 

von Jana Laubenthal und Jacqueline Lesch