Der 1. Vorsitzende Arthur Rohlfing und der 2. Vorsitzende Carsten Putz vom Sonnenkinderprojekt Namibia e.V. besuchten auf Einladung der Schulleitung das Cusanus-Gymnasium in St. Wendel.

Das Sonnenkinderprojekt hat sich seit 2003 zur Aufgabe gemacht, benachteiligten Kindern in Namibia einen Schulbesuch zu ermöglichen. Zwar gibt es in Namibia kein offizielles Schulgeld, doch sind die Schulen meist gezwungen, von den Eltern einen Beitrag zu erheben, um den Schulbetrieb wenigstens halbwegs aufrechtzuerhalten. Durch deutsche Paten ist es dem Verein gelungen bislang über 700 Kindern eine Schulausbildung zu ermöglichen. Neben den Patenschaften fördert der Verein auch infrastrukturelle Maßnahmen wie beispielsweise die Sanierung von maroden Schulgebäuden oder die Installation von Solaranlagen, mit deren Hilfe eine Schule bezüglich ihrer Stromversorgung autark wird. Dies ist von großer Bedeutung, da Namibia von einer flächendeckenden Energieversorgung noch weit entfernt ist. Bücher und Schreibmaterialien werden ebenso finanziert wie ein Frühstück und eine warme Mahlzeit in der Schule. Letztere besteht aus Maismehl und wird mit Wasser aufgekocht; selten steht den Kindern Milch zum Aufkochen des Breis zur Verfügung. Während seines Vortrags über die Arbeit der Sonnenkinder vor Ort erzählte der 2. Vorsitzende Carsten Putz ungewöhnliche Geschichten für die Ohren der jungen Zuhörer des Cusanus-Gymnasiums. Die Kinder in Namibia freuten sich nicht auf die unterrichtsfreie Zeit, da sie häufig während der Ferien Hunger leiden müssen, weil ihren Familien –  sie leben oft bei Onkeln oder Tanten, weil die leiblichen Eltern verschwunden oder dem Alkohol verfallen sind – die finanziellen Mittel fehlen. Darüber hinaus engagiert sich das Projekt in der Ausbildung, Begleitung und Zusammenführung sogenannter Klimascouts. Die jungen Botschafter für Klima- und Umweltthemen führen somit den Umweltschutz und die Völkerverständigung, elementare Anliegen unserer heutigen Zeit, perfekt zusammen.

Schließlich gibt es in Namibia auch Schulen, die sich zu einer Schulpatenschaft mit deutschen Schulen entschlossen haben. So gibt es nicht nur die Möglichkeit einer individuellen Unterstützung eines Patenkindes. Die Schulpatenschaft erlaubt – ganz im Sinne einer nachhaltigen Hilfe zur Selbsthilfe – die konkrete Unterstützung einer Institution, anhand derer auch zukünftige Generationen von Schülern erleben dürfen, wie „ihre“ Schule in Namibia sich positiv verändert.

Im Rahmen des Besuches des Sonnenkinderprojekts am Cusanus-Gymnasium ist die Schule eine Kooperation mit dem Verein eingegangen und hat mit der Arbeitsgemeinschaft „Misheni Moyo“ und in Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirche St. Wendel, vertreten durch Frau Pfarrerin Unrath, beschlossen, das Sonnenkinderprojekt auf vielfältige Art und Weise zu unterstützen. Zunächst will „Misheni Moyo“ eine Schulpatenschaft etablieren und sich somit längerfristig an ein Projekt in Namibia binden. In diesem Zusammenhang sollen am Cusanus-Gymnasium Klimascouts in Form einer Arbeitsgemeinschaft „Umwelt“ ausgebildet werden, die hoffentlich schon im nächsten Jahr 2018 die Partnerschule in Namibia besuchen werden.

Darüber hinaus haben sich die Ganztagsklassen der Klassenstufen 5 und 6 entschlossen, jeweils ein Patenkind ihres Alters zu unterstützen. Eine wunderbare Geschichte, wenn man bedenkt, dass die Kinder sich gegenseitig groß werden sehen und somit eine Bindung entsteht bis zum Ende der Klassenstufe 12, in der auch die High School in Namibia endet. Herr Rohlfing hat der Schule zugesichert, dass er selbst dafür sorgen wird, dass die Ideen rasch in die Tat umgesetzt werden können. So fährt er am 5. März für vier Wochen nach Namibia, um sich ein Bild vom aktuellen Stand der Hilfsmaßnahmen zu machen. Begleitet wird er u.a. von Paten, die „ihre“ Kinder treffen werden. Sicherlich ein ganz besonderer Moment dieser Reise.

Allen, die mehr über die Arbeit des Sonnenkinderprojekts erfahren wollen, sei ein Besuch auf deren Homepage unter www.sonnenkinderprojekt.org empfohlen. Hier können Sie auch direkt Kontakt mit dem 1. Vorsitzenden, Herrn Arthur Rohlfing, aufnehmen, wenn Sie Interesse an der Übernahme einer Patenschaft haben, die Sie 20 € monatlich kostet.

Außerdem sucht der Verein dringend einen Ansprechpartner, um die Arbeit des Sonnenkinderprojekts im Saarland auszubauen. Bisher ist das Sonnenkinderprojekt e.V. größtenteils in Niedersachsen tätig, wo es auch ins Leben gerufen wurde. Herr Rohlfing bittet Interessierte um Kontaktaufnahme über die Homepage des Vereins.

Sonnenkinder-Projekt