Kabel baumeln von der Decke, die Sichtbetontreppe ist in Pappe gehüllt und man lehnt sich besser nicht an die Wände, da sonst Spuren des feinen Betonstaubes an den Kleidern zurückbleiben. Im Erdgeschoss wurde gehämmert und gebohrt, während im Oberschoss mit Blick auf das Bäumchen, das, wie es sich bei einem Richtfest gehört, auf der Dachterrasse aufgestellt war, gefeiert wurde. Der Erweiterungsbau des Cusanus-Gymnasiums steht zwar noch im Rohbau und mit einer Fertigstellung ist vor dem Herbst 2022 nicht zu rechnen, aber dennoch konnten die Gäste bereits eine Vorstellung davon gewinnen, wie der Neubau einmal aussehen soll. „Es ist eine architektonische Auflockerung des 70er Jahre-Baus, der damals rein funktional, quadratisch, praktisch, gut geplant wurde“, freut sich der kommissarische Schulleiter Holger Büch und ist „begeistert, wie sich das neue Gebäude in das Gesamtensemble einpflegt.“ Steigende Schülerzahlen, das Nebeneinander von freiwilligem und gebundenem Ganztag sowie konventionellem Unterricht ohne Nachmittagsangebot haben die Erweiterung des Schulgebäudes ebenso notwendig gemacht wie die Schließung des Arnold Janssen Gymnasiums.

Für die Schüler entstehen neben neuen Klassenräumen zwei neue Musiksäle und weitere Funktions- und Aufenthaltsbereiche. Der Aufzug garantiert Barrierefreiheit, die durch einen Verbindungsgang auch im Hauptgebäude und somit auf dem  gesamten Gelände gewährleitet ist. Auf dem Flachdach entsteht eine Terrasse, die Schülern und Lehrern als Wohlfühloase dienen soll. „Schade, dass ich davon als Schülerin nicht mehr profitieren kann“, bedauert Leyla Ercan, Schülersprecherin am Cusanus-Gymnasium. Aber dennoch freut sie sich mit allen jüngeren Schülerinnen und Schülern und dem Lehrerkollegium über das architektonisch gelungene Gebäude, auf dessen Zukunft Zimmermann Jonas Gabler während der Feierlichkeiten das Glas erhob. Einen Schluck auf die Architekten und die Bauleitung, einen zweiten auf die Handwerker und den dritten Schluck auf Gott, der das Gebäude beschützen und vor aller Not bewahren soll.

Weitere Informationen: Saarbrücker Zeitung vom 17_11_2021